Krankschreibung bei der Pflege von Angehörigen – alles, was Sie wissen müssen
Die Pflege eines Angehörigen kann emotional und körperlich belastend sein. Doch was passiert, wenn Sie als pflegende Person eine Auszeit benötigen, sei es wegen Krankheit oder Überbelastung? Hier kommt das Thema „Krankschreibung bei der Pflege Angehöriger“ ins Spiel. Dieser Artikel beleuchtet, was das bedeutet sowie unter welchen Bedingungen Sie sich krankschreiben lassen können, und stellt hilfreiche Tipps und Ressourcen bereit, die Sie dabei unterstützen, Ihre eigene Gesundheit und die Ihrer Angehörigen zu schützen.
Warum die Gesundheit von Pflegepersonen so wichtig ist
Pflegende Angehörige gelten oft als „unsichtbare Helden“. Sie übernehmen immense Verantwortung und leisten wertvolle Arbeit, die oft unterschätzt wird. Doch der Druck, der mit der Pflege verbunden ist, kann gesundheitliche Auswirkungen wie Schlafmangel, Erschöpfung oder sogar Depressionen nach sich ziehen. Dabei ist die Gesundheit des Pflegenden entscheidend, denn nur, wer gesund ist, kann auch langfristig gut für andere sorgen.
Warnzeichen für Überlastung
- Anhaltende Müdigkeit oder Schlafprobleme
- Häufige Kopfschmerzen oder körperliche Beschwerden
- Gefühl der Isolation oder Überforderung
- Rückgang der eigenen Lebensqualität
Pflege ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und um langfristig durchzuhalten, ist es wichtig, rechtzeitig auf die eigene Gesundheit zu achten.

Wann haben Sie Anspruch auf eine Krankschreibung?
Unter bestimmten Voraussetzungen können sich pflegende Angehörige von einem Arzt krankschreiben lassen, um eine Auszeit zu nehmen. Eine solche „Krankschreibung“ erfolgt meist aufgrund körperlicher oder psychischer Überlastung, oder wenn Pflegepersonen selbst erkranken.
Voraussetzungen und Ablauf
- Ärztliche Diagnose: Sie benötigen eine Bestätigung eines Arztes darüber, dass Ihre eigene Gesundheit beeinträchtigt ist.
- Meldung an Arbeitgeber: Falls Sie berufstätig sind, muss die Krankschreibung schnellstmöglich Ihrem Arbeitgeber vorgelegt werden.
- Pflegevertretung: Der Pflegebedürftige sollte in der Zwischenzeit durch eine vertretende Person oder einen professionellen Pflegedienst versorgt werden. Einige Kranken- oder Pflegekassen bieten hierfür finanzielle Unterstützung (z. B. Verhinderungspflege).
Tipp: Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über Ihre Situation. Er kann Sie umfassend beraten und gibt Empfehlungen zu weiterführenden Hilfsangeboten.
Unterstützungssysteme für pflegende Angehörige
Die Realität zeigt, dass viele Pflegepersonen aus Angst vor Stigmatisierung oder Unwissenheit keine Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei stehen zahlreiche Unterstützungsangebote bereit, um Entlastung zu schaffen.
Finanzielle Unterstützung
- Verhinderungspflege: Übernimmt die Kosten für Vertretungspflege, wenn Sie eine Auszeit benötigen.
- Pflegegeld: Zuschüsse zur Deckung von Pflegekosten.
- Pflegezeitgesetz und Familienpflegezeitgesetz: Ermöglichen berufstätigen Pflegepersonen flexible Arbeitszeiten oder unbezahlte Freistellungen.
Professionelle Unterstützung
- Pflegestützpunkte vor Ort bieten Beratung und Vermittlung von Hilfsangeboten.
- Ambulante Pflegedienste können bei täglichen Pflegeaufgaben einspringen.
- Tagespflegeeinrichtungen entlasten pflegende Angehörige und bieten Pflegebedürftigen eine angenehme Umgebung.
Rechtliches und Versicherungsschutz – Was müssen Sie wissen?
Eine zentrale Frage für viele Pflegepersonen betrifft die Absicherung während einer Krankheit oder Krankschreibung.
Rechtliche Grundlagen
- Lohnfortzahlung: Wenn Sie angestellt sind, greift das Entgeltfortzahlungsgesetz. Sie erhalten während einer Krankschreibung in der Regel für bis zu sechs Wochen weiterhin Ihren Lohn.
- Krankengeld: Nach Ablauf der sechs Wochen können Sie Krankengeld von Ihrer Krankenkasse beziehen.
Versicherungstechnische Aspekte
Vergewissern Sie sich, dass die Pflege durch Ihre Kranken- oder Pflegeversicherung abgesichert ist, solange Sie pausieren.
Prüfen Sie Vertragsdetails zur Verhinderungspflege und deren Voraussetzungen.
Gemeinsam stark – Holen Sie sich die Hilfe, die Sie brauchen
Die Diskussion rund um die Krankschreibung bei der Pflege Angehöriger lenkt die Aufmerksamkeit auf ein oft übersehenes Thema. Die Pflege eines geliebten Menschen erfordert immense Kraft, ist aber kein Einzelkampf.
Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung? Wenden Sie sich an uns oder Ihre Krankenkasse, um maßgeschneiderte Hilfen zu finden. Ihre Gesundheit ist genauso wichtig wie die Ihrer Angehörigen – handeln Sie frühzeitig und sorgen Sie gut für sich selbst.
